Stell Dir vor, Du sollst als Requirements Engineer mit BPMN die Schritte in einem Prozess modellieren. Lies weiter, um zu erfahren, auf was Du dabei achten solltest.

Wie Du mit BPMN die Schritte in einem Prozess modellieren kannst

Du sollst in der Rolle eines Requirements Engineers die Abläufe und Prozessschritte eines Systems modellieren. Das kann sinnvoll sein, um in frühen Phasen die Grenzen eines Systems und die Schnittstellen bestimmen zu können.

Du kannst für die Modellierung die BPMN verwenden, die ich Dir jetzt vorstellen werde.

BPMN zählt zu den modellbasierten Dokumentationsformen. Eine Übersicht über Dokumentationsformen habe ich hier gegeben.

Was ist die BPMN – Business Process Model and Notation?

Die BPMN steht für Business Process Model and Notation. BPMN ist ein Standard für die Modellierung von Prozessen. Er wird von der Object Management Group gepflegt und weiterentwickelt und ist als ISO 19510 genormt.

Symbolumfang für Ereignisse

Ereignisse repräsentieren das Starten, Ändern oder Abschließen von Prozessen. Sie werden als Kreise dargestellt und lassen sich in Start-, Zwischen (intermediate) oder End-Ereignisse unterscheiden.

Ein BPMN-Diagramm muss immer ein Start- und ein Endereignis haben.

Prozess modellieren BPMN Camunda

Abbildung: Start- und Endereignis

Zusätzlich können auch Zwischenereignisse eingefügt werden. Zu Beispiel zum Versenden von Nachrichten oder synchronisieren mit anderen Abläufen oder Prozessen.

Es gibt noch weitere Ereignisse, wie z.B. ein Timer Ereignis, mit dem sich elegant Timeouts realisieren lassen.

Symbolumfang für Aktivitäten

Aktivitäten bezeichnen Aktionen oder Funktionen, in denen etwas getan wird. Sie werden als Rechtecke mit abgerundeten Ecken dargestellt.

Prozess modellieren BPMN Camunda

Abbildung: Aktivität

Mit den bisher bekannten Symbolelementen könnte ein einfaches Diagramm wie in der Abbildung aussehen. Eingezeichnet sind ein Startereignis, eine Aktivität und ein Endereignis.

Wie Du mit BPMN die einzelnen Schritte in einem Prozess modellieren kannst

Abbildung: Beispiel für ein einfaches BPMN Diagramm

Dieser erste lineare Ablauf ist zum grundsätzlichen Verständnis hilfreich. Für die Modellierung realer Abläufe muss der Ablauf gesteuert werden können, z.B. mit Gateways.

Symbolumfang für Gateways

Mit Gateways kannst Du den Tokenfluss verzweigen und auch wieder zusammenführen. Es gibt exklusive, ereignisgesteuerte, inklusive, parallele und komplexe Gateways.

Exklusives Gateway

Ein exklusives Gateway modelliert eine entweder – oder Entscheidung.

In meinem Beispiel beginnt der Prozess zu laufen, nachdem eine Kundenanfrage eingetroffen ist. Nach der Prüfung auf Verfügbarkeit folgt ein exklusives Gateway.

Es ist nur eine der beiden Alternativen möglich, entweder ist der Artikel lieferbar oder nicht.

Beide Alternativen gleichzeitig sind unmöglich und es muss genau eine Alternative gewählt werden.

Wie Du mit BPMN die einzelnen Schritte in einem Prozess modellieren kannst

Abbildung: Beispiel exklusives Gateway

Paralleles Gateway

Ein paralleles Gateway modelliert eine parallele Ausführung.

In meinem Beispiel beginnt der Prozess zu laufen, nachdem der Termin für die Pressekonferenz festgelegt wurde. Die Aktivität „Einladungen versenden“ und „Termin auf der Internetseite bekannt geben“ können parallel ausgeführt werden, zum Bespiel durch unterschiedliche Bearbeiter.

Wie Du mit BPMN die einzelnen Schritte in einem Prozess modellieren kannst

Abbildung: Beispiel paralleles Gateway

Inklusives Gateway

Ein inklusives Gateway modelliert eine Entscheidung aus einer oder mehreren Alternativen.

In meinem Beispiel beginnt der Prozess zu laufen, nachdem sich der Kunde im Buchungsportal angemeldet hat. Der Kunde wählt eine Leistung. Als Alternativen können die Aktivitäten „Hotelauskunft anzeigen“ oder „Flugplanauskunft anzeigen“ oder beide Alternativen ausgewählt werden.

Wie Du mit BPMN die einzelnen Schritte in einem Prozess modellieren kannst

Abbildung: Beispiel inklusives Gateway

Es gibt darüber hinaus noch weitere Gateways, wie z.B. auf Ereignissen basieren.

Teilnehmer

Der Pool definiert die Grenze des Prozesses. Er stellt die Teilnehmer eines Prozesses wie Rollen, Abteilungen, Unternehmensbereiche oder ganze Unternehmen dar.

Ein Pool kann aus einer oder mehreren Lanes bestehen. Sie symbolisieren die Zuständigkeit für Aktivitäten innerhalb eines Pools, wie z.B. unterschiedliche Teams.

Wie Du mit BPMN die einzelnen Schritte in einem Prozess modellieren kannst

Abbildung: Beispiel eines Pools mit zwei Lanes

Vollständige Übersicht im Poster BPMN

Eine vollständige Übersicht über die Elemente in der BPMN kannst im Gratis-Poster bekommen.

Das Poster kannst du dir gratis laden unter:

http://www.bpmb.de/images/BPMN2_0_Poster_DE.pdf

BPMN-Diagramme erzeugen mit bpmn.io

Über das Internet ist ein Modellierungswerkzeug verfügbar, mit dem Du BPMN-Diagramme erstellen kannst. Die Software hat den Namen bpmn.io. Sie ist unter folgendem URL erreichbar:

https://bpmn.io

Und das Beste ist, die Software ist ohne Kosten verfügbar.

Die Software wurde von der Berliner Firma Camunda erstellt und gepflegt.

Beispiel BPMN-Diagramm

Zur Durchführung einer Gremiumssitzung erstellt der Referent die Tagesordnung. Der Gremiumsvorsitzende gibt diese frei. Danach versendet der Referent die Einladung an die Gremiumsteilnehmer. Während der Sitzung protokolliert der Referent die Sitzung. Der Gremiumsvorsitzende gibt das Protokoll frei, danach versendet der Referent das Protokoll an alle Mitglieder.

Erstelle einen Prozess mit einem Pool und zwei Lanes. Bezeichne die Lanes mit „Referent“ und „Gremiumsvorsitzender“. Wähle ein Start- und Endereignis und modelliere die Aktivitäten.

Wie Du mit BPMN die einzelnen Schritte in einem Prozess modellieren kannst

Abbildung: Beispiel BPMN

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Wie Du mit BPMN die einzelnen Schritte in einem Prozess modellieren kannst

Abbildung: Verkaufsbox CPRE-FL

Zusammenfassung

In diesem Newsletter habe ich Dir gezeigt, Wie Du mit BPMN die einzelnen Schritte in einem Prozess modellieren kannst.

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