Wer ist in Ihrem Projekt für Qualität zuständig? Qualitätsmanagement in Projekten ist ein Erfolgsfaktor, der oft übersehen und unterschätzt wird. Um die Eingangsfrage zu beantworten, Qualität im Projekt lässt sich nicht delegieren und geht jeden im Projekt an. Dabei kann sich ein Projektleiter das Leben leicht machen und bekommt Qualität im Projekt mit wenig Aufwand, wenn folgende Schritte beachtet werden. Lesen Sie weiter.
Qualität im Projekt
Um eine Einordnung der Möglichkeiten des Qualitätsmanagements in Projekten vornehmen zu können, werden nachfolgend zunächst kurz die Grundzüge des Projektmanagements ausgeführt. Da das Projektmanagement an sich nicht aus einem bestimmten Tätigkeitsfeld entstanden ist, sondern nahezu in allen Bereichen menschlichen Lebens eine eigene Dynamik und Ausdrucksform gefunden hat, ist es heute schwerlich möglich eindeutige Begriffsdefinitionen über die verschiedenen Bereiche hinweg zu finden.
Wodurch Qualität entsteht

Qualität entsteht durch Menschen, nur durch Menschen – durch ihre Ideen, ihren Willen, Hochwertiges zu produzieren, sowie durch ihre Fähigkeit, Fehler und Mängel zu vermeiden bzw. rechtzeitig zu entdecken. Dazu werden sie sich, wenn sie klug sind, gängiger Techniken und Hilfsmittel bedienen. Weil in Projekten und Unternehmen mehrere Menschen zusammenarbeiten, müssen sie sich auf bestimmte Prinzipien einigen, sollten sie über ein einheitliches Wertesystem verfügen (Kultur) und sich auf einheitliche Verfahren zum Erzeugen und Messen von Qualität geeinigt haben.
Um sich die Arbeit zu vereinfachen, um sich untereinander besser zu verstehen, um auf bereits Bewährtes zurückgreifen zu können, bedienen sich die Menschen einzelner Methoden und Werkzeuge und legen eine gemeinsame Notation fest.
Ein Höchstmaß an Qualität unter vertretbarem Aufwand wird folglich dann entstehen, wenn eine Gruppe von Menschen ein einheitliches Verständnis zur Qualität und einen gemeinsamen Willen mitbringt, eine solche produzieren zu wollen und sich dabei geeigneter Hilfsmittel bedient.
Man kann also sagen, die wichtigsten Voraussetzungen um Qualität produzieren zu können sind:
- Qualitätsbewusste Mitarbeiter
- Förderliche Rahmenbedingungen fürs Projekt
- Qualitätsdisziplin im Projekt
- Einheitliches Qualitätsverständnis
- Vertrauensvolle Zusammenarbeit
- Geregelte und informelle Kommunikation
- Gemeinsame Werte
- Förderliche, angenehme Rahmenbedingungen
Konstruktive und analytische Qualitätssicherung
Eine elementar wichtige Voraussetzung, damit in Projekten Qualität entstehen kann, ist das gemeinsame Verständnis, dass es konstruktive und analytische QS-Maßnahmen geben muss und nur beides gemeinsam zur Qualität führen kann.
Konstruktive QS sind alle Maßnahmen, die es verhindern, dass überhaupt Fehler und Mängel entstehen, während Analytische Maßnahmen solche sind, die mit höchster Wahrscheinlichkeit sicherstellen, dass Fehler möglichst frühzeitig, zumindest aber gerade noch rechtzeitig entdeckt werden.

Daraus ergibt sich für die konkrete Projektarbeit, dass vor jeder Aufgabe die konkreten Beurteilungsmaßstäbe der späteren Beurteiler offengelegt sein müssen und nach dem Fertigstellen einer Aufgabe eine Qualitätsprüfung durch eben diese stattzufinden hat.
Die Projektorganisation als Ausgangspunkt
Höchst bedeutend, damit in einem Projekt Qualität entstehen kann, ist somit die Projektstrukturorganisation, also eine klare Rollenverteilung. Dabei reicht es natürlich nicht, dass es die Rollen im Projekt gibt, sondern dass sie von den verantwortlichen Personen auch so gespielt werden wie nötig. Das soll heißen, jeder hat seine Pflichten strikt wahrzunehmen, aber unentwegt um seine Rechte zu kämpfen.

Die unterschiedlichen Rollen vertreten unterschiedliche Sichten aufs Projekt und je besser sie in Einklang zueinander zu bringen sind, umso erfolgreicher wird das Projekt. Es darf nur nicht vergessen werden, dass Qualität lediglich eine Ecke im „magischen Viereck“ ist. Sie ist gleichbedeutend mit Termin, Budget und Risiko, nicht weniger aber auch nicht mehr.
Praktische Umsetzung der Qualitätspolitik im Projekt
Grundsatz für die Umsetzung des Qualitätsmanagement:
Qualität kann nicht erprüft werden,
Qualität muss entwickelt werden!

Die Kosten für eine Software-Qualität setzen sich zusammen den Kosten für Qualitätssicherung und den Kosten für Fehlerbehebung. Generell gilt es einen optimalen Punkt zu finden, wie er in folgender Grafik dargestellt ist.
Ein Extrempunkt ist ganz links in der Grafik. Das würde bedeuten, völlig ungetestete Software zu liefern und nur Fehlerbehebung zu betreiben. Die Kosten wären enorm.
Auf der anderen Seite sind die Kosten für Qualitätssicherung dargestellt. Fehlerfreie Software zu liefern ist unmöglich. Wenn versucht wird, zum Beispiel für sicherheitskritische Anwendungen wie Flugzeuge oder Kernkraftanlagen, dann steigen die Kosten für Qualitätssicherung und Test.

Zusammenfassung und Fazit
Qualität entsteht durch Menschen und nur durch Menschen.
Ein Höchstmaß an Qualität entsteht dann, wenn eine Gruppe von Menschen ein einheitliches Verständnis zur Qualität und einen gemeinsamen Willen mitbringen.
In der Qualitätssicherung wird zwischen konstruktiver und analytischer Qualitätssicherung unterschieden.
Damit im Projekt Qualität entstehen kann, ist eine klare Rollenverteilung in der Projektstrukturorganisation erforderlich.
Qualität kostet Geld. Es ist der optimale Punkt zu suchen, bei dem die Kosten für Qualität ein Minimum erreich, wie in der Grafik oben gezeigt.
Passende Experten für Qualitätsmanagement finden Sie zum Beispiel auf der Freelancer Plattform Twago.
Die Antwort auf meine Eingangsfrage lautet:
JEDER im Projekt ist für Qualität zuständig!
Bilder und Textpassagen mit freundlicher Genehmigung von Helmut Strohmeier.
Bei Fragen zum Thema oder bei einem Wunsch auf persönliche Beratung oder ein Training stehe ich gerne zur Verfügung.
Viele erfolgreiche Projekte wünscht
Projektstart
Gerhard Wirnsberger, M.Sc.
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